Jede Mama kennt das sicherlich: bin ich genervt und schlecht drauf, so ist auch das Kind quengelig, nörgelig und testet seine Grenzen aus, gerade wenn ich es am wenigsten gebrauchen kann…
Es ist leider wirklich so, dass unsere Gefühle und Stimmungen eine große Rolle bei den Kleinen spielen. Habe ich wieder mehr innere Ruhe, gehe mit Humor und Leichtigkeit an die Dinge im Alltag heran, dann ist auch mein Kind viel fröhlicher und entspannter. Und wenn das Kind (oder auch die Mutter) zudem noch sensibel oder hochsensibel ist, sind die Auswirkungen umso größer…
Was kannst Du tun?
Genau deshalb ist es so wichtig für uns Mamas, dass wir uns Zeit für uns nehmen. Um aufzutanken, neue Kraft zu finden, um wieder innerlich im Gleichgewicht zu sein. Dann wird auch unser Alltag mit den Kids automatisch wieder leichter. Aber wie schaffe ich das im hektischen Familien- und Berufsalltag?
Das Thema beschäftigt mich schon seit der Geburt unseres Sohnes und ich weiß, dass das wirklich alles andere als einfach ist. Aber der erste wichtige Schritt ist, dass wir wieder mehr auf uns selbst hören. Auf unsere innere Stimme, unsere Intuition. Auf unseren Mutterinstinkt. Und ganz tief innen wissen wir auch, dass es nur dann der ganzen Familie wirklich gut geht, wenn wir uns auch Gutes tun. Wenn wir uns selbst schätzen und uns Aufmerksamkeit und Liebe schenken, ist das ein wichtiges Signal an unsere Kinder: achtet auf euch, passt gut auf euch auf.
Und wir zeigen ihnen damit auch, wie wir selbst behandelt werden wollen. Sie bekommen ein besseres Gefühl dafür, wie sie mit uns und im Anschluss auch mit anderen Menschen umgehen. Vielleicht sollten wir uns selbst so achten und lieben, dass anderen beim Zusehen direkt klar wird, wie sie uns behandeln sollen. Das ist unsere Selbstverantwortung. So setzten wir Grenzen und bringen auch unseren Kindern bei, wie wichtig es ist, im Leben Grenzen zu setzen.
Schutzmechanismus
Aus meiner eigenen Erziehung weiß ich, wie oft Frauen, dazu erzogen werden, sich nur um andere zu kümmern. Nach dem Motto: erst die Anderen und dann vielleicht irgendwann mal ich. Oder sogar: ich bin glücklich, wenn ich andere glücklich machen kann. Diese Denkweise beruht auf anerzogenen Glaubenssätzen, die wir so tief in uns gespeichert haben, dass wir sogar unsere Identität damit aufgebaut haben. Und uns damit identifizieren. Es kann so weit gehen, dass wir denken, wir hätten keine Daseinsberechtigung, wenn wir nicht anderen helfen. Aber der Wunsch und Drang andere glücklich zu machen, es anderen Recht zu machen und anderen zu gefallen, ist ein Schutzmechanismus unseres Egos. Wir schützen uns vor der Angst nicht geliebt oder abgelehnt zu werden, die ganz tief im Unterbewusstsein sitzt. Die Angst, dass wir verlassen werden könnten, wenn wir nichts für andere tun. Dass wird nicht geliebt werden, wenn wir nicht so sind, wie andere uns gerne hätten. Und dadurch, dass wir diesen Schutz schon so lange praktizieren, ist es für uns völlig normal geworden und wir nehmen es als unsere Realität an. Wir denken: so bin ich eben, das ist mein Charakter. Doch im Grunde ist es nur ein Schutzmechanismus, um diese tiefe Angst vor dem Verlassen werden oder dem Alleinsein nicht zu spüren.
ABER: wir können diese alten Glaubenssätze ändern, wir können sie auflösen und gegen neue, uns bestärkende austauschen. Für solche, die auch uns gut tun. Und somit wieder unserer Familie, unseren Kindern, unseren Spiegelbildern von uns selbst. Eigentlich ist es ja ein Geschenk, dass unsere Kinder uns so spiegeln. Denn nur so können wir selbst wachsen, uns weiterentwickeln und dazulernen.
Endlich freier sein
Wenn wir es schaffen, diesen alten Schutzmechanismus aufzulösen, zu erkennen, dass wir ihn gar nicht brauchen und neue, bestärkende Glaubenssätze integrieren sind wir freier, ausgeglichener und wissen, wer wir wirklich sind und was uns wirklich ausmacht. Wir definieren uns nicht mehr über das Außen, über die Reaktion und Zuneigung anderer. Sondern holen unser Selbstbewusstsein und unseren Selbstwert aus uns selbst heraus. Wir stärken uns in uns selbst.
Und dann passiert das Unglaubliche: wir werden dennoch und vielleicht sogar noch mehr von anderen geliebt. Weil wir mehr bei uns sind, für unsere Kinder der Ruhepol sein können und ihnen Sicherheit geben. Denn fühlen wir uns in uns sicherer, dann strahlen wir dies auch auf unsere Kinder aus. Sie sind unser Spiegel. Lasst uns unsere Kinder zu selbstbewussten, empathischen, reflektierten Menschen erziehen. Und der beste Weg dies zu tun ist, dass wir bei uns selbst beginnen.
Alles Liebe, Alexandra
Gerne unterstütze ich Dich dabei, Deine hindernde Glaubenssätze aufzulösen und neue, bestärkende zu integrieren. Melde Dich gerne bei mir.